Revitalisierung einer Ikone —
Wohnen im höchsten Haus Berns
Die von Pensimo geführte Anlagestiftung Turidomus und HRS hauchen dem Forschungs- und Entwicklungszentrum der ehemaligen PTT in den nächsten zwei Jahren neues Leben ein. Sie sanieren das markante Hochhaus im Osten Berns, in dem unter anderem Forschungen für das erste portable nationale Autotelefon (Natel A) getätigt wurden. Ab 2026 bietet es im Erdgeschoss voraussichtlich eine Kindertagesstätte und in den 17 Obergeschossen 87 moderne Wohnungen mit Weitsicht. Das Hochhaus hat berühmte Vorbilder.
Text: Pensimo
Bild: Losinger Marazzi
Nur das Berner Münster ist höher
Das markante Hochhaus im Osten Berns ist weitum sichtbar. Das Forschungs- und Entwicklungszentrum der ehemaligen Post-, Telefon- und Telegrafenbetriebe PTT (heute Post/Swisscom) ist nach dem Münster das höchste Gebäude der Stadt Bern. Bei seiner Fertigstellung 1972 war es der höchste nicht-sakrale Bau der Schweiz. Bis 2014 diente es der Forschung und Entwicklung im Bereich der Telekommunikation. Später beherbergte es diverse Startups, Kulturveranstalter und Unternehmungen der Kreativwirtschaft. Nun hat es die von der Pensimo Management AG geführte Anlagestiftung Turidomus erworben und führt es einer neuen Nutzung zu. Ab 2026 wird hier gewohnt.
Landmarke mit berühmtem Vorbild
Anfang 2024 hat die Immobiliendienstleisterin HRS Real Estate AG als Totalunternehmerin mit dem zweijährigen Umbau des 75 Meter messenden Hochhauses begonnen. Das Gebäude an der Ostermundigenstrasse 93 wurde von 1967 bis 1972 von Frey, Egger + Peterhans Architekten erstellt. Wie schon beim Oltner Stadthaus (1965) liessen sich die Berner Architekten vom schweizerisch-französischen Architekten Le Corbusier, insbesondere von dessen Unités d’Habitation (1947-1965), inspirieren. Wie seine berühmten Vorbilder ist das PTT-Hochhaus als filigrane Scheibe ausgebildet, die mittels Pfeiler vom Erdboden losgelöst ist. Vorgehängte Brise-Soleil-Elemente gliedern die geschosshohe Aluminiumfassade, die Dachaufbauten sind skulptural gestaltet. Das feingliedrige Gebäude ist eine weitum sichtbare Landmarke an der östlichen Stadtgrenze Berns.
Zentrumsnah wohnen mit Weitsicht
In den nächsten Jahren wird die Busverbindung – eine Haltestelle befindet sich direkt vor dem Haus – durch eine neue Tramlinie ersetzt. Die zukünftigen Bewohnerinnen und Bewohner erreichen die Berner Innenstadt so innert weniger Minuten. Rund die Hälfte der 87 loftartigen Mietwohnungen haben 1.5-2.5 Zimmer, die andere Hälfte 3.5-5.5 Zimmer. Die Wohnungen haben eine überdurchschnittliche Raumhöhe und einen soliden Ausbaustandard. Die Mieterinnen und Mieter profitieren von einem grandiosen Blick in die Berner Alpen – von ihren Wohnungen und von der in 75 Meter Höhe liegenden gemeinschaftlich nutzbaren Dachterrasse.
Durch die Umnutzung der derzeit brachliegenden Gewerbe- und Büroflächen trägt das Gebäude dazu bei, die bauliche Entwicklung nach innen und das Wohnungsangebot innerhalb der Stadtgrenzen zu fördern. Die Nutzung der bestehenden tragenden Strukturen reduziert die CO2-Emissionen für die Erstellung gegenüber einem Neubau erheblich. Fertigstellung und Bezug sind für Frühling 2026 vorgesehen.